Die mächtigen E-Loks der Baureihe E94 ließ die Deutsche
Reichsbahn-Gesellschaft (DRG) als stärkere und schnellere Nachfolger der
E93 entwickeln. Die Lieferung begann erst 1940, also zur Zeit des
Zweiten Weltkrieges. Da die E94 als kriegswichtige Baureihe (KEL 2)
keinem Lieferstopp unterlag, entstanden bis Kriegsende 146 Exemplare der
3300 kW starken und 90 km/h schnellen Sechsachser. Bereits ab 1946
baute man bereits angearbeitete Maschinen fertig und die DB stellte bis
1956 weitere 49 Loks in Dienst. Die letztgebauten 23 Loks wiesen eine
Leistung von 4680 kW auf, waren ab 1968 für 100 km/h zugelassen und
wurden wegen der markanten technischen Unterschiede als Unterbaureihe
E94.2 (später 194.5) geführt. 44 Loks verblieben in Österreich, rollten
dort als Reihe 1020 und wurden von den ÖBB in den 1960er-Jahren stark
umgebaut. Die meisten der auf dem Gebiet der sowjetischen Besatzungszone
verbliebenen E94 wurden in die Sowjetunion abgefahren und erst 1952 an
die DR zurück gegeben. Die se ließ 23 Exemplare aufarbeiten und setzte
sie vorwiegend im schweren Güterzugdienst, aber auch immer wieder vor
schweren Schnellzügen ein. Die Domäne der DB-E94 (später 194) war
ebenfalls der schwere Güterverkehr, doch waren die schweren Loks als
Füllleistungen auch Nahverkehrszügen vorgespannt, die gelegentlich nur
aus zwei Umbauwagenpärchen bestanden, die Lok also somit schwerer war,
als die Wagengarnitur. Die DB verzichtete ab 1985 auf ihre Krokodile,
während die DR bis 1990 und die ÖBB sogar bis 1995 den zuverlässigen
Loks vertrauten. 15 E94 und 18 Exemplare der 1020 blieben erhalten, von
denen einige heute nicht nur betriebsfähig sind, sondern für
Privatbahnen fast täglich im harten Güterzugeinsatz stehen.
Den wegen ihrer gelenkigen dreiteiligen Bauweise oft auch als deutsche
Krokodile bezeichneten Sechsachsern setzt ESU jetzt in H0 ein Denkmal.
Das ESU-Modell besitzt ein feinst detailliertes Metall-Gehäuse und auch
aus Metall gefertigte Vorbauten. Zahlreiche separat angesetzte Teile aus
Metall und Kunststoff bringen den mächtigen Eindruck des Vorbild im
Modell rüber. Am Metall-Chassis finden sich die epochengerechten
Unterschiede zwischen den Loks natürlich wieder. Markant sind die
unterschiedliche Anzahl der Sandkästen, die Nachbildung von Holz- und
Metalltritten auf dem Dach und natürlich die Bauart der Lampen. Dass die
Lampen freistehend ausgeführt sind, versteht sich. Die filigranen
Stromabnehmer lassen sich von der Zentrale aus ferngesteuert einzeln
heben und senken. Separat lassen sich Rangierbeleuchtung (einzelne Lampe
auf beiden Seiten) und eine Führerstandbeleuchtung schalten. Ein
Highlight der Epoche-IV-Lok sind die im Original von der DB in
Fahrtrichtung rechts nachgerüsteten Anfahrlampen an den äußeren Enden
des mittleren Rahmenteils, die sich separat schalten lassen. Die
Lokomotive ist außerdem mit Sensorik für situationsbezogene Geräusche in
Kurven und in Weichenstraßen, einem LokSound V4.0 M4-Decoder mit zwei
Lautsprechern und einem Energiespeicher ausgestattet, der auch bei
verschmutzten Schienen oder langen Weichenstraßen für einen sicheren
Betrieb sorgt. Dank RailCom Plus®-Funktionalität meldet sich die Lok an
passenden Zentralen (z.B. ESU ECoS) automatisch an. Die bei anderen
ESU-Loks bewährte Universalelektronik mit Steckschleifer und
Universalradsätzen finden Sie auch in der E94. Der LokSound-Decoder
bringt natürlich die Original-Fahrgeräusche der E94 zu Gehör. Damit
genügend Raum für den Lautsprecher und dessen Schallkapsel bleibt,
steckt je ein kompakter Glockenankermotor mit Schwungmasse in jedem
Drehgestell und treibt jeweils zwei Achsen an. Vier Haftreifen sorgen
dafür, dass die Lok ihre Kraft auch auf die Schienen bringt. Für eine
perfekte Stromabnahme sind die Mittelachsen gefedert ausgeführt.
Modell |
Gehäuse und Chassis aus Metall |
|
Kleinteile aus Messing und Kunststoff separat angesetzt |
|
Freistehende Griffstangen und Laternen |
|
Federpuffer |
|
Kulissengeführter Kupplungs-Normschacht nach NEM 652 |
|
Motorgestütztes Heben und Senken der Dachstromabnehmer |
|
Zwei Glockenankermotoren mit Schwungmasse |
|
Vier Achsen über Kardan und Schneckengetriebe angetrieben |
|
Vier Haftringe |
|
Universalelektronik |
|
Lichtwechsel weiß/rot, Führerstandbeleuchtung, Rangierbeleuchtung |
|
Steuerung durch ESU-LokSound V4.0 M4 Decoder mit hochwertigem Lautsprecher |
|
Weichen- und Kurvensensoren |
|
„PowerPack“-Speicherkondensator für unterbrechungsfreie Spannungsversorgung |
|
Länge über Puffer 213,8 mm |
|
Mindestradius 360 mm |
|
|
Lieferumfang |
Lokomotive in repräsentativer Verpackung |
|
Ersatzteilpaket mit Haftreifen und Ersatzkleinteilen (Scheibenwischer, Trittstufen, etc.) |
|
Umfangreiche Dokumentation mit Vorbildinformationen. |